Mit Volldampf durch den Furka ins Wallis

Reisegruppe vor Dampfloki

Im Rahmen des Herbstanlasses der Vereinigung Toggenburger Chöre besuchten einige von uns im November 2022 die Dampflokiwerkstatt der Furka Dampfbahn AG in Uzwil. Alle staunten über die gewaltigen Aufwände, welche anfallen, um eine alte, von Vietnam zurückgeholte Dampfloki wieder betriebsbereit zu machen. Die Eindrücke sind so eingefahren, dass der Wunsch aufkam, einmal eine solche Dampfbahnfahrt zu geniessen.
Somit machten wir uns am Wochenende vom 17./18. August 2024 auf den Weg.

Der Reisecar von Sandro Hegglin-Reisen GmbH mit Chauffeur Michel Hasler startete schon am frühen Samstagmorgen ab Magdenau mit allen Chormitgliedern meist mit Partnerinnen und der Dirigentin Esther Stalder.

Fussmarsch in Realp

Das erste Ziel war Realp UR, wo wir dem Car entstiegen und nach einem kurzen Fussmarsch im Bistro der DFB eine Zwischenverpflegung einnahmen.

Fussmarsch in Realp

Fototermin vor rauchender Dampfloki

Schon bald rollte der Dampfzug vom Depot an den Bahnhof. Die grössere Dampflok R3 HG 4/4 Nr 704 wird den Zug über den Berg ziehen. Dies ist die erste Lok der Dampfbahnfreunde, welche von Vietnam zurückgeholt, komplett überholt und erneuert wurde. Das gleiche Modell mit der Nr 708 hatten wir in demontiertem Zustand während den Revisionsarbeiten in Uzwil gesehen.
Es blieb genügend Zeit, den Zug zu bestaunen und Fotos zu schiessen.

Chor vor Dampfloki

Mit Volldampf aufwärts

Dampfzug fährt bergwärts

Ständli auf Station Furka

Zwei Zugshalte bei den Stationen “Tiefenbach” und “Furka-Station” boten weitere Gelegenheiten für Besichtigungen, Fotos und auch Verpflegung.

Ständli auf Station Furka

Nach dem passieren des Furkatunnels bot sich vom fahrenden Zug aus ein wunderbarer Blick auf den geschrumpften Rhonegletscher, die Furka-Passstrasse mit dem Belvédère und auch auf die vielen Kurven der Grimsel-Passtrasse. Nach einem Zwischenhalt in Gletsch dampften wir hinunter Richtung Oberwald. Wir genossen die herrliche Aussicht aus den offenen Fenstern des Zugs auf dieses Dorf im Obergoms.

Mittagessen im Sporthotel Oberwald

In Oberwald angekommen erreichten wir nach einem kurzen Fussmarsch das Sporthotel, wo das Mittagessen serviert wurde. Dort trafen wir den freundlichen und kompetenten Chauffeur wieder, welcher den leeren Car über den Furkapass lenkte.

Mittagessen im Sporthotel

Historische Mühle in Oberwald

Ein weiterer kurzer Fussmarsch führte uns zur alten Mühle von Peter Hischier, dem Präsidenten des Vereins Pro Historia Oberwald.

Ständli vor der Mühle

Er hatte diese in den vergangenen Jahren mit einem neuen Wasserrad versehen und komplett revidiert. Während des laufenden Betriebs der Mühle hat er die Funktionsweise erklärt und vieles zur Geschichte und die durchgeführten Sanierungsarbeiten erzählt. Verschiedene Getränke standen zur Verfügung und es bot sich die Gelegenheit, Mehl zu kaufen, welches auf dieser Mühle gemahlen wurde. Auch das nebenstehende Bachhüs öffnete er und erklärte seine Funktionsweise und die frühere Bedeutung für das Dorf.

Alphornspiel bei der Mühle

Wir lauschten mit grossem Interesse seinen Erklärungen und sahen uns die beiden Einrichtungen innen und aussen genau an.
Dann bedankten wir uns mit einem Obolus und einem gefüllten Biber mit Bild vom Männerchor. Natürlich durfte ein Ständli nicht fehlen.

Geschenkübergabe an Mühlenbetreiber

Weiterfahrt mit dem Car nach Fiesch, wo wir gegen Abend in die Gondelbahn zur Fiescheralp umstiegen. Gleich neben der Bergstation im Hotel Alpina hiess uns der Geschäftsführer herzlich willkommen und stand mit Rat und Tat zur Verfügung. Nach dem Zimmerbezug wurde im Hotelrestaurant ein feines Raclette serviert.

Ausflug aufs Eggishorn

Nachdem sich das Wetter am Samstag freundlich und trocken zeigte, schauten wir am Sonntagmorgen etwas besorgt durchs Fenster, wo Nebelschichten auf und ab zogen. Ist die Sicht auf dem Eggishorn gut, oder mit Nebel verhangen? Nach Konsultation der Webcam auf dem Berg und dem Ratschlag des Hotel-Geschäftsführers stiegen fast alle voller Erwartung in die Luftseilbahn.

Steinmannli auf dem Eggishorn

Es hat sich gelohnt, trafen wir doch oben auf eine wunderbare Fernsicht, nur die höchsten Gipfel waren wolkenverhangen. So staunten wir auf den grandiosen Aletschgletscher und ins Tal hinunter.

Blick vom Eggishorn auf den Aletschgletscher

Leider konnten wir das Jungfraujoch wegen der Wolken nur erahnen. Dafür wurde nach längerem Suchen und Rätselraten die Konkordiahütte mit dem Feldstecher gefunden.

Zurück auf der Fiescheralp machte sich die Mehrheit der Reisegesellschaft auf die leichte Wanderung zur Bettmeralp. Weil es schon Mittag war, blieb dort leider keine Zeit mehr für einen Umtrunk. So bestieg die Gruppe die Luftseilbahn zur Betten-Talstation, wo der Reisecar bereits wartete.

Mittagessen im Fiescherhof

Die Fahrt ging zurück nach Fiesch ins Restaurant Hotel Fiescherhof. Die “Nichtwandernden” waren von der Fiescheralp direkt mit der Gondelbahn wieder zurück nach Fiesch gefahren und hatten schon am Mittagstisch Platz genommen. Das Lasagne schmeckte vorzüglich.

Mittagessen im Fiescherhof

Nufenenpass im Nebel

In sicherer Fahrt führte uns der Carchauffeur dann auf den Nufenenpass. Infolge Nebels und Nieselregen flüchteten alle sofort ins Restaurant auf der Passhöhe, wo sich alle individuell verpflegten.

Auf dem Nufenenpass

Während der weiteren Fahrt nach Airolo und über den Gotthardpass bis Rothenthurm freuten sich nicht wenige, dass wir doch mit wesentlich besserem Wetter bedient waren, als die “Bösen” am Schwingfest auf der Schwägalp.

Letzter Zwischenhalt in Rothenthurm

Zur Überraschung aller trafen wir im Restaurant Biberegg auf eine spielende Unterhaltungsmusik und tanzende Gäste. Obschon der Lärmpegel ziemlich hoch war, waren wir zufrieden mit der Gastlichkeit des Hauses. So schickte der Männerchor die Musiker in eine kurze Pause, um selber einen Liederstrauss vorzutragen.

Im Rest. Biberegg

Freudig applaudierten die anwesenden Gäste und das Restaurant servierte uns ein Gratisgetränk.

Kurz vor dem Ziel in Magdenau hatte Präsident Otmar Eisenring die Reiseleitung bestens verdankt und die zufriedenen Leute fuhren dann von dort individuell nach Hause.

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